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Die drei Schwabenzüge
 

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Der Sieg am Kahlenberg und der Untergang des Osmanischen Reiches
Die Eroberung durch Prinz Eugen
Der Erste Schwabenzug
Der erste Gouverneur von Temeschburg
Der zweite Schwabenzug
Der dritte Schwabenzug
Besiedlung unter Kaiser Leopold II. und Kaiser Franz I.


Der Sieg am Kahlenberg und der Untergang des osmanischen Reiches.

Die Geschichte der Donauschwaben beginnt mit dem Sieg der christlichen Heere in der Schlacht am Kahlenberg 12. Sept. 1683. Diese Schlacht um Wien war der Anfang vom Ende des Osmanenreichs. Als Wien und das Reich durch den Aufmarsch des riesigen osmanischen Heeres unter Großwesir Kara Mustafa erneut bedroht wurden, erwies sich Papst Innozenz XI. als die Seele der Türkenabwehr. Seiner Diplomatie und seinen finanziellen Aufwendungen gelang es, den Polenkönig Johann III. Sobieski zum Abschluss eines Bündnisses mit Kaiser Leopold I. und zur Mobilisierung von 65.000 Mann zu bewegen. Während der Schlacht am Kahlenberg besiegt ein starkes deutsch-polnisches Entsatzheer unter der Führung des polnischen Königs Johann die fast dreimal so starken Türken. Das Zusammenwirken zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Polen als Kampfhund gegen die osmanische Pforte steht am Beginn des Weges der Donauschwaben.
 

Papst Innozenz XI.
*1611 †1689

Johann III. Sobieski
*1629 †1696

Kaiser Leopold I
*1640 †1705


Nachdem in dieser Niederlage die militärischen Schwächen der Osmanen offenbar geworden waren, begann im folgenden Jahr eine vom Papst initiierte Heilige Liga aus Habsburg, Venedig und Polen einen Angriff auf das Osmanische Reich an mehreren Fronten. In mehreren schweren Niederlagen für die Türken wurden folgende Städte zurückerobert.
Am 2. September 1686 wurde Ofen (heute Budapest) von den Christen gestürmt und zurückerobert, danach folgten Fünfkirchen (Pećs) und Szegedin. Am 12. August 1687 besiegte das kaiserliche Heer in der Schlacht bei Harsany Mohács. Ein Jahr später, am 6. September 1688 wurde Belgrad von Kurfürst Max Emanuel von Bayern zurückerobert. Bei der Erstürmung Belgrads beteiligte sich auch Prinz Eugen von Savoyen und der Türkenlouis Ludwig Wilhelm von Baden. Doch zwei Jahre später 1690 fiel die Festung Belgrad erneut in die Hände der Osmanen.

Vier Jahre nach der Entsetzung Wiens (1691), besiegt das Heer unter Karl von Lothringen und Kurfürst Maximilian II. Emanuel am Berg Harsan die Osmanen und erobert von ihnen Siebenbürgen zurück. Die kaiserlichen Truppen dringen bis weit nach Ungarn vor und eroberten im Jahre 1691 Slankamen und 1697 Zenta zurück.

Im Frieden von Karlowitz wird der Verlust Türken, das ganze Ungarn, Siebenbürgen und Slawonien festgeschrieben. Desweiteren wurden noch Dalmatien, Podolien (Polen-Litauen) und die Pelopones (Venedig) aus der Hand der Osmanen zurückerobert.

Der Aufstieg Österreichs zur Großmacht ist eng mit den militärischen Leistungen des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden und insbesondere von Prinzen Eugen von Savoyen verbunden.

Schon drei Jahre nach der Eroberung Ofens (Budapest), im Jahre 1689, erschien das erste Ansiedlungspatent von Kaiser Leopold I. für die fast entvölkerte und zerstörte pannonische Tiefebene. Kaiser Leopold I. und seine Nachfolger Josef I., Karl VI., Maria Theresia und Joseph II. wollten aus dünn Besiedelten und verödeten Landschaften Pannoniens einen natürlichen und geschützten christlichen Lebensraum gestalten. So siedelten zwischen 1692 und 1786 an die 150.000 Menschen in Pannonien an.

Höhepunkt hinsichtlich der eingewanderten Kolonistenansiedlung waren jedoch in den Jahren 1763-1771. Die Siedler kamen aus Hessen, der Rheinpfalz, dem Elsass, aus Lothringen, Luxemburg und Schwaben. Es waren aber auch Bayern, Österreicher und Böhmer unter ihnen nicht zu vergessen die kleinen Gruppen von Italienern und Franzosen.
 

Die Urheimat vieler Auswanderungswilligen

 

 


 Prinz
Eugen von Savoyen
*1663 -  †1736

Die Eroberung durch Prinz Eugen

Der in Paris geborene Prinz Eugen aus dem Hause Savoyen, aufgewachsen am Hof Ludwigs XIV., war anfangs für die geistliche Laufbahn bestimmt und bereits als Kind im Besitz zweier Abteien. Eugen neigte jedoch mehr der Militärlaufbahn zu. Doch der König lehnte dies mit Verweis auf seiner schmächtigen Gestalt und seiner Kleinwüchsigkeit ab. Nach dem Tod seines Bruders Oberst Ludwig Julius von Savoyen Anno 1683 ging er nach Passau zu Kaiser Leopold I. und erhoffte sich das kaiserliche Dragonerregiment, welches sein Bruder geführt hatte. Noch im selben Jahr 1883 wurde er in österreichische Dienste genommen und erhielt ein Offizierspatent. Ende 1683 erhielt Eugen ein eigenes Dragonerregiment. Anfang 1688 wurde er zum Feldmarschallleutnant und 1693 zum Feldmarschall befördert.

Der junge Leutnant Eugen zog bereits 1683 mit dem Entsatzheer nach Wien und kämpfte in der Schlacht am Kahlenberg an der Seite seines Vetters Ludwig Wilhelm von Baden (Türkenlouis) gegen die Osmanen.

Im Juni 1695 sollte ein christliches Heer unter der Führung  von Kurfürst Friedrich August von Sachsen die Festung Temeschburg aus der Türkenhand zurückerobern. Doch Sultan Mustafa II. (*1664-†1704) ließ ein Heer von 50.000 Mann aufmarschieren. Nach einer schweren verlustreichen dreitägigen Schlacht bei Tschene (Cene) endete diese unentschieden. Die Verluste der christlichen beliefen sich damals auf 1.146 Mann und die Türken hatten doppelt so viele Tote zu beklagen. Doch die Festung verblieb weiterhin fest in Türkenhand. Für diese Schlappe wurde Kurfürst Friedrich verantwortlich gemacht, und deshalb entschloss der Wiener Hofkriegsrat, diesem einen General als Ratgeber zur Seite zu stellen. Dieser war kein geringerer als der schon berühmt gewordene Prinz Eugen von Savoyen.

Vierzehn Jahre später, 1697, erhielt der damals 34-jährige General der Kavallerie den Oberbefehl über die Kaiserlichen Truppen in Ungarn. Er reorganisierte sofort das Heer und errang schon zwei Monate später am 11. Sept. 1697 errang er bei Zenta (Vojvodina) in genialer Manier jenen Sieg über die Türken, der die Batschka und die innenpannonischen Städte für immer von der türkischen Herrschaft befreite. Die unmittelbare Folge war der Frieden von Karlowitz 1699, bei dem Österreich Türkisch-Ungarn, Siebenbürgen und Slawonien erwarb.

1716-1718 kam es zu einem weiteren Türkenkrieg

Am 5. August 1716 besiegt das Heer von Prinz Eugen die Türken bei Peterwardein. Er erkannte aber auch sehr bald das die Eroberung Temeschburgs unbedingt notwendig war, um das gesamte Gebiet Südungarns von den Türken zu befreien. Und schon am 26. August 1716 begann Prinz Eugen mit der Belagerung der Festung Temeschburg. Jene Festung war im Süden von Sümpfen  und Morast umgeben und deshalb für die Artillerie und Kavallerie nur sehr schwer zugänglich. Deshalb griff Eugen von der Nordseite her an. Der türkische Stadthalter, Mustafa Pascha, verteidigte die Stadt mit 18.000 Mann. Die Erstürmung begann am 30. Sept. unter der Führung von Prinz Alexander von Württenberg. Doch trotz heftigen Kämpfe konnte zunächst nur die kleine Planka der Festung erobert werden. Am 11. Oktober griffen die Kaiserlichen mit allen verfügbaren Mitteln die Festung erneut an und bereits am 13. Oktober 1716 hisste die osmanische Besatzung die weiße Flagge und durfte mit Frauen und Kindern frei abziehen.

An seinem 43. Geburtstage, am 18. Oktober 1716, zog Prinz Eugen in die befreite Hauptstadt des Banats Temeschburg ein. Das Tor, durch das Prinz Eugen in die Festung einzog, wurde  später Prinz-Eugen-Tor genannt. Noch vor seiner Abreise, nach Wien am 1. November 1716, setzte der Prinz seinen Unterfeldherren, Feldmarschall Graf Claudius Mercy als Gouverneur des Banats ein und beauftragte ihn mit der Eroberung von Pantschowa, Neu-Planka und Neu-Orschowa. Die Eroberung von Belgrad sollte dann den Feldzug zum Abschluss bringen. Festungskommandant von Temeschburg wurde Graf Franz Paul von Wallis.

Eugen begann bereits Ende Mai 1717 mit der Operation Belgrad. Graf Mercy leitete damals die Hinübersetzung des Heeres, mit ca. 30.000 Mann, mittels einer Pontonbrücke über die Donau. Es war eine viel bewunderte Pionierleistung der damaligen Zeit. Am 18. Juni war die starke Festung Belgrad vom kaiserlichen Heer umklammert. Nach schweren Kämpfen musste sich die Stadt ergeben. Am 22. August 1717 wurde die Festung, zum zweiten mal, aus der Hand der Osmanen befreit und somit war der Weg in das Banat endgültig frei geworden.

Der anschließende Frieden von Passarowitz am 21. Juli. 1718 zwischen den Krieg führenden Mächten vergrößerte Österreich. Die türkische Pforte musste das Temescher Banat, Nordserbien mit Belgrad, die kleine Walachei (Oltenien) und einen Grenzstreifen in Nordbosnien an den Kaiser abtreten. Doch Anno 1739 gingen die Gebiete mit Ausnahme des Banats im Frieden zu Belgrad wieder verloren.

Nachdem das Banat nun endgültig aus der Türkenhand zurückerobert und die 164 jährige Herrschaft des Halbmondes gebrochen war, wurde es kaiserliche Provinz zu Österreich und war so unmittelbar dem Wiener Hofe unterstellt.

Die im Liede besungene Eroberung der Stadt und Festung Belgrad durch den legendären Kriegsheld der deutschen Nation, den Prinzen Eugen, den edlen Ritter, bedeutet die Beendigung weiterer Ernsthafter Bedrohungen des Donau-Raumes und des Westens durch die Macht des Halbmondes, für die Balkanvölker den Anbruch der Epoche der Befreiung und der Wiederbegründung einer eigenen Staatlichkeit.
 


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Das Banat wurde nun eine Kron- und Kammerdomäne, eine Kamerale Reichsprovinz, in der alle Macht vom Kaiser und von seinen eingesetzten Behörden und Beamten ausgeübt wird. Als Währung wurde der rheinische Gulden eingeführt. Dieser Rechtszustand blieb bis zur Rückgliederung des Banats an Ungarn 1778 in Kraft.

Eine der ersten Maßnahmen des Ratsgremiums war die verwaltungsmäßige Aufgliederung des Landes in zwölf Distrikte: 1. Temeschburg, 2. Lippa, 3. Faschet, 4. Karansebesch, 5. Logosch, 6. Orschowa, 7. Neu-Planka, 8. Pantschowa, 9. Groß-Betschkerek, 10. Tschanad, 11. Werschetz, 12. Tschakowa und als 13. Bezirk der nordserbische Teil jenseits der Donau mit Belgrad.

Nach der Befreiung des Banats, entschloss man sich in Wien zur Neuansiedlung dieses völlig zerstörten und fast entvölkerten Landstriches Pannoniens und schickte Werbeagenten aus, um Kolonisten für dieses geplante Vorhaben zu gewinnen. Was lag näher als auf deutsche Siedler zurückzugreifen. Sie waren für ihren Fleiß, ihre Ausdauer und Geschicklichkeit bekannt und somit die richtige Wahl für diese schwierige und entbehrungsreiche Kolonisierungsarbeit.

Mit der Anwerbung von Siedlern wurde der Kameralbeamte Franz Albert Craußen beauftragt. Craußen hatte in den Reichs-Kanzleien von Trier, Mainz, Darmstadt, Speyer und Fulda um die Freilassung der auswanderungslustigen Untertanen interveniert. Er bereiste persönlich die rheinischen Gebiete und warb für die Kolonisation im Banat. Sein Werbebüro im Worms führte die Verhandlungen mit den Behörden, war bei der Passerteilung behilflich und teilte auch die Transporte ein.

Den Werbeagenten, kam die Unzufriedenheit unter der Bevölkerung des Südwestdeutschen Raumes sehr entgegen. Denn die dortige Bevölkerung litt unter unerträglichen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Die einzelnen Landesfürsten der vielen kleinen Staaten, in die das deutsche Reich damals aufgeteilt war, hielten die Untertanen als Leibeigene. Sie hatten keine Rechte, sondern nur Pflichten. Auf Befehl des regierenden Fürsten oder Königs konnten sie auch verkauft werden um so die stets leeren Staatskassen wieder aufzufüllen. Schon Aufgrund dieser Tatsachen entschlossen sich viele dieser Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen, und ihr Glück in der Fremde zu suchen.
Doch die Kolonisten musste ihre persönliche Freiheit und den Besitz von mindestens 200 Gulden nachweisen, führten aber häufig wesentlich mehr Geld mit sich, ein Hinweis darauf, das nicht in erster Linie existentielle Not die Menschen zur Auswanderung trieb.

Ausschlaggebend für die großen Auswanderungswellen war auch das große Versprechen der Werber, das alle Siedler eine kostenfreie Reise und großzügige finanzielle Unterstützung vom Wiener Hof erhalten sollen. Die Übersiedlungskosten trug zum größten Teil die Regierung. Die verheirateten Kolonisten erhielten nämlich während dieser Reise täglich zwölf Kreuzer, jedes Kind zwei Kreuzer, Ledige und Verwitwete aber sechs Kreuzer angewiesen, was in der damaligen ein nicht geringer Reisepfennig war. Zugleich wurden den Ansiedlern zur Erbauung von Häusern Vorschüsse auf Jahre bewilligt, nach deren Verlauf sie die Hälfte zurückzuzahlen hätten, die andere Hälfte aber ihnen nachgesehen werden sollte.
Die Webeagenten konnten bei der Anwerbung von Menschen, wegen der günstigen Ansiedlungsbedingungen, große Erfolge verbuchen.

Viele Auswanderer fuhren auf Ordinari-Schiffen (Ulmer Schachteln) ab Donauwörth, Maxheim, Neuburg und später auch Ehingen, Ulm und Günzburg donauabwärts in das Banat. In den Distrikten sorgten dann Kameralbeamte für ihre Unterbringung und Verteilung.

So kam es zum Beginn (der großen) Züge in die Gebiete des Banat, die als so genannte "Schwabenzüge" in die Geschichte eingingen. Diese Schwabenzüge wurden dann nach dem jeweiligen Wiener Regenten benannt.

 

 


 Kaiser Karl VI.
*1685 -  †1740

Der erste Schwabenzug

Der Erste große Schwabenzug unter Kaiser Karl VI., er regierte 1711 - 1740, nannte man den karolinischen-Schwabenzug. Dieser Zug fand in den Jahren 1722 - 1726 unter der Obhut von Graf Claudius Mercy statt.

Deutsche Beamte, Handwerker, Kaufleute und Bergleute sind die ersten, die nach der Befreiung des Banats in den Städten ansässig wurden. Um die 3000 Familien kamen aus allen Ländern des süd- und westdeutschen Sprachraumes, einschließlich Luxemburg der belgischen Provinz, aus Elsaß, Lothringen, darunter auch zahlreiche aus den Alpenländern Italien und Südtirol, aus Böhmen und auch aus Spanien.

Kolonisationsschwerpunkt war neben der Schwäbischen Türkei auch das Banat. Zwischen den Festungsstädten Temeschburg und Arad entstanden zahlreiche neue Ansiedlungspunkte. Zeitgleich wurden durch private Ansiedlungen viele Tausende von deutschen Bauern auf den Gütern madyarischer Adliger ansässig und begründeten so deutschen Siedlungen im Donauraum.

Es durften damals nur katholische Siedler in das Banat einwandern, man schätzt das es knapp über 20.000 Siedler waren. Der größte Teil dieser Einwanderer waren Deutsche Siedler. Jene kleine Siedlergruppen welche aus Italien, Frankreich und Spanien kamen hielten das ungesunde und ungewohnte Klima im Banat nicht lange aus und verließen bis auf einige wenige wieder das Land.

An der nördlichen Grenzlinie entlang der Marosch entstanden zunächst folgende neue Siedlungen (oder bereits bestehende wurden wesentlich erweitert):
Perjamosch, Deutsch-Sankt-Peter, Neuarad, Guttenbrunn
und Lippa mit der Festung Arad als Mittelpunkt.
Jenseits der Marosch (Ungarn) entstanden 1742 die Gemeinden Elek und Sanktanna als Privatsiedlungen.
An der südlichen Donaulinie entstanden: Die Festungen Pantschowa, Kubin, Neuplanka, Neu-Orschowa (Ada Kaleh) und Mehadia. Die stadtartigen Siedlungen Werschetz und Weißkirchen und die Dörfer: Ploschitz, Saalhausen, Langenfeld, Jasenowa, Rebenberg, Lagerdorf, Kudritz, Freudenthal und Suchenthal. Die Bergbausiedlungen: Neu-Moldowa und Mühlenbach bei der Stadt und Festung Orschowa. Die Hauptstadt und Festung Temeschburg mit den Dörfern Jahrmarkt, Bruckenau, Freidorf, Ulmbach, Tschakowa, Wojteg, Detta, Denta und Sarafol,
Ausserhalb dieser Siedlungen die Städte Groß-Betschkerek, Lugosch mit Rekasch als Verbindung nach Temeschburg, Faschet und Karansebesch.
Die Bergwerksorte: Deutsch-Bogschan, Orawitza, Dognatscha, Galina und Häuerdorf.

Die Ansiedlungsbedingungen von Graf Mercy waren nicht so günstig wie die folgenden unter Kaiserin Maria Theresia und unter Kaiser Franz Josef II. Die Bauern waren nur drei Jahre Abgabefrei und mussten nachher die landesüblichen Roboten leisten und nach drei Jahren 12 fl., nach sechs Jahren 18 fl. und nach zwölf Jahren 24 fl. an die Staatskasse zahlen. Die bäuerlichen Siedlern erhielten zunächst 1 Joch Hausgrund, 24 Joch Ackergrund, 6 Joch Wiesengrund, Holz für den Hausbau, Haus- und Landwirtschaftliche Geräte und Haustiere. Auswanderer unter 15 Jahren erhielten einen Reisekostenzuschuss von 1 fl. 30 Kreutzer.

Sumpffieber und Dysenteria Pannonica (Durchfallerkrankung) rafften in den ersten Jahren dreiviertel der Siedler frühzeitig dahin. "Ungarn ist des Deutschen Grab" hieß es damals in den deutschen Stammeslandschaften.

Zwei Jahrzehnte hatte der Friede nun gewährt, dann brannten im Frühjahr 1738 die Dörfer entlang der Banater Südgrenze nieder. Die Türken stießen erneut über die Donau und vernichteten so einen Großteil der deutschen Gemeinden. Die Festung Alt-Orsowa und am 26.5.1738 auch die Festung Mehadia (bei Korina)  fiel den Türken erneut in die Hände. Hunger, Pest und ein Banditenunwesen begleiteten die Katastrophe,  das Lebenswerk einer ganzen Generation versank erneut in Schutt und Asche. Die kaiserlichen Truppen waren diesmal nicht in der Lage das Banat zu halten. (Die 28 zerstörten Siedlungsdörfern wurden nicht wieder aufgebaut)

Banater Ortschaften die während der ersten
Besiedlung 1722-1726 gegründet wurden.
Mit Sumpfgebiet - Strichlinien

 

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Eine breitere Ansiedlungsaktion kam wegen des erneut ausgebrochenen Türkenkrieges 1737-1739 vorerst nicht zur Entfaltung. Doch die von Johann Anton Vogel (1737) in den alemannischen und schwäbischen Kreisen des damaligen Vorderösterreich, angeworbenen Bauern fanden in Saderlach, in Faschet und Logosch eine neue Heimat.

In den Wirren dieses Krieges sind unter anderem auch 140 spanische Siedler zu Tode gekommen, für die man bei Groß-Betschkerek die Gemeinde Neu-Barcelona angelegt hatte. Das Gleiche Schicksal hatten die in Pantschowa und Freudental ansässig gewordenen Invaliden aus Schlesien.

Der erneute Türkenkrieg vernichte das entlang der Donau entstandene deutsche Kulturwerk. Mercy hatte sich stets für eine Besiedlung dieses Gebietes mit Deutschen aus strategischen Gründen besonderst eingesetzt. Doch die Operation des kaiserlichen Heeres ließen diese Gebiet zeitweilig ungedeckt und lieferten es und seine deutschen Bevölkerung schutzlos dem türkischen Invasionsheer und den zu diesen überlaufenden Nationalitäten aus. Bei der Einrichtung der Grenzmiliz (1724) herrschten gegenüber dem militärischen die fiskalischen Gründe vor. So wurde die Grenzmiliz mit serbischen Panduren gebildet, um die Deutschen die eine steuerliche Einnahmequelle bedeuteten nicht vom Ackerbau abzuziehen. Diese überfielen als erste die schutzlosen Deutschen. Wer sich retten konnte floh in die Nordbanater deutschen Dörfer, der Rest wurde das Opfer der Greueltaten der serbischen Panduren und der rumänischen Räuberbanden, wurde von den Türken in die Sklaverei verschleppt oder verstarb an der Pest. Die deutschen Bewohner der Nordbanater Gemeinden wurden gegen Ende 1737 bewaffnet, denn nur so waren sie in der Lage, das gefährlich um sich greifende Räuberunwesen der Nationalisten in Schach zu halten und ihre unter großem Opferaufwand aufblühende neue Heimat vor Überfällen zu schützen.

Das Ergebnis des neuen Türkenkriegs war der erneute Verlust des nordserbischen Distriktes mit Belgrad und der Verlust der "Kleinen Walachei" das Banat jedoch verbleibt beim Kaiser. Das Osmanenreich war somit wieder in die unmittelbare Nachbarschaft des Banats gerückt. Eine unmittelbare Folge des Krieges war die Vernichtung des Deutschtums im dicht besiedelten Neuplankaer-Distrikt und der Ausbruch der Pest, welches ein Infanteriebataillon eingeschleppt hatte, und nun im gesamten Banat unter den verbliebenen noch viele Tausende von Todesopfer forderte. Auch die deutschen Bergleute verließen, von rumänischen Freischärlern bedroht, fluchtartig ihre Wohnsitze und flüchteten.

Das wild auflodernde Partisanentum der Rumänen und Serben, eine noch nicht überwundene Nachwirkung ihres Lebens unter türkischer Herrschaft, konnte erst nach der Festigung der kaiserlichen Macht in die Schranken gewiesen werden.

Wie schon 1722, wurde nach den Krieg erneut versucht, deutsche zur Ansiedlung anzulocken. Vor allem Facharbeiter und Handwerker waren zum Bau von Festungsanlagen und zum Aufbau der zerstörten Städte wieder erwünscht. Doch diesmal kam eine Ansiedlung nur sehr schwer in Gang.
 

 


 Graf
Claudius Fl. Mercy
 *1666 - †1734

Der erste Gouverneur von Temeschburg

Claudius Florismund Graf von Mercy, ein Reitergeneral der sich bei der Eroberung Temeschburgs auszeichnete, wurde von Prinz Eugen zum Statthalter des neuen Banats eingesetzt. Das Kronland Temescher Banat war das bevorzugte Ziel des Ersten Großen Schwabenzuges von 1722 - 1726.

Der erste Gouverneur von Temeschburg, Graf Mercy gründete oder besiedelte an die fünfzig deutschen Gemeinden des Banats (siehe oben). Bei der Auswahl der Siedler war ihm jedoch auch vielmehr die Glaubenszugehörigkeit wichtiger als die Volkszugehörigkeit, so das damals ausschließlich katholische Siedler einwandern durften.

Es versuchten auch evangelische Siedler, sich im Banat niederzulassen doch diese gelangten nur bis Wien. Dort wurden sie vor einer schweren Entscheidung gestellt, entweder den katholischen Glauben anzunehmen oder wieder zurück in die eben verlassene Heimat zu gehen. Die zweite Möglichkeit kam für die Auswanderer nicht in Betracht, denn sie hatten in ihrer alten Heimat ihr ganzes Hab und Gut verkauft um sich so von der Herrschaft freizukaufen. Somit waren alle Brücken in der alten Heimat abgebrochen und es gab für sie kein Zurück mehr.

Da aber auch Privatgrundbesitzer in Ungarn Arbeitskräfte suchten, ließen sich viele evangelische Siedler die ihren Glauben nicht aufgeben wollten, zunächst von den ungarischen Herrschaften anwerben. Außerdem boten die ungarischen Privatgrundbesitzer bessere Konditionen als die damalige Kameralverwaltung Wiens.

Einige evangelische Siedler wurden von dem Grundherren Paul Ratay angeworben und siedelten sich in Harta (1720-1726) an. Andere jedoch zogen weiter und ließen sich von Johann Georg Harruckern aus Mezöbereny zum besiedeln seiner Grundstücke überreden.

Wichtige Investitionen veranlassten Mercy 1726, die Siedlungsaktion einstweilen zum Stillstand zu bringen. Er musste seine ganze Aufmerksamkeit der Regulierung des Bega-Flusses zuwenden, der in wildem, ungeregeltem Laufe dem ausgedehnten Sumpfgebiet im Westen eine reiche Nahrung bot. Die Ableitung der Sümpfe erschien Mercy eine aus strategischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt sanitären Gründen gebotene vordringliche Notwendigkeit. Der Kanalbau beschäftigte Mercy schon seit 1722. Doch erst nach der befriedigenden Auswirkung der Ansiedlung und auch nach Ankurbelgung des wirtschaftlichen Aufbaus konnte für ihn die Verwirklichung des Planes in Frage kommen. Unter technischer Leitung von militärischen Fachleuten wurde 1727 mit dem Bau begonnen. Der Kanal führte in gerader Linie über Budinz und Jeswin bis Temeschburg, verzweigte sich hier durch die Stadt ziehend ursprünglich in vier Arme, diese vereinigten sich wieder unterhalb der Stadt. Der ab Temeschburg beschiffbare Kanal zieht sich in gerader Linie durch das Sumpfland und erreicht vor Groß-Betschkerek das alte Bett des Flusses. Der Bau des Bega-Kanals war eine hervorragende Leistung dieser Zeit. Das Austrocknen der Sümpfe ließ so neues, fruchtbares Ackerland entstehen, die "Banater Heide".

In der Zeit 1726-1734 war Mercy vornehmlich mit wirtschaftlichen Aufgaben befasst. Mit unermüdlicher Zähigkeit überwachte er die Durchführung seiner Planungen, bereiste wiederholt kreuz und quer das Land, besprach Angelegenheiten der öffentlichen Ordnung mit den Beamten, nahm Verbesserungsvorschläge an, prüfte Beschwerden und fand väterlichen Kontakt zur Bevölkerung. Er war ein gestrenger, aber umsichtig um das Wohl der Bevölkerung bekümmerter Landesvater. Dabei galt seine Hauptsorge dem Bau der Festungswerke im Lande, die den Banater Landeskindern zum Schutz und den feindlichen Nachbarn zum Trutz mit einem ungeheuren Kostenaufwand des Landes errichtet wurden.

Der kulturelle und wirtschaftliche Aufbau des Banats in den folgenden achtzehn Jahren ist der große Verdienst dieses lothringischen Grafen. Als Feldherr, Wirtschaftsplaner und Organisator hat er sich als Vater des Banats in der Geschichte dieses Landes ein Ruhmesblatt erworben.

Graf Mercy übernahm auch das Kommando im Krieg zwischen Spanien und Frankreich und führte dort seine Truppen bei Parma zum Sieg er selbst starb jedoch im Schlachtgetümmel am 29. Juni 1734 den Heldentod.
 

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Auf dem siedlungspolitischen Gebiet geschah in den ersten Jahrzehnten der Regierung von Kaiserin Maria Theresia zunächst nichts entscheidendes. Einerseits schien die Fortsetzung des Mercyschen Werkes im Banat mit Hinweis auf dessen gefährdete Grenzlage als ein Risiko, andererseits war die Kaiserin in Erbfolgekriegen mit der Behauptung ihrer Macht gegenüber dem Preußenkönig Friedrich II. ganz in Anspruch genommen.

Es wurden zunächst nur Rumänen und Serben aus dem verlorenen Oltenien und Nordserbien in die zerstörten deutschen Dörfer des Neuplankaer-Distrikts angesiedelt, die unter kaiserlicher Herrschaft bleiben sollte. Im nördlichen Banat entstanden 1743 gegenüber von Szegedin die ungarischen Siedlungen Szöreg und Kiszombor. 1744 wurde die vorhandene deutsche Siedlung von Tschakowa mit alemannischen Siedlern aus Vorarlberg erweitert.
Die Distrikte Karansebesch, Orschowa, Neu-Planka und Pantschowa wurden 1745 als Banater Militärgrenze neu organisiert. Verlässliche Rumänen, Serben und katholische Bulgaren (Kraschowener) wurden in 5 Kompanien eingeteilt. Sie erhielten reichlich Land und waren von allen öffentliche Lasten befreit. Zu ihren Pflichten gehörte die Bewachung der Grenze, Bekämpfung des Räuberumwesens und Schutz der Bergwerke.

Wenn auch die Zeit für siedlerische Großaktionen noch nicht gekommen war,  so kamen doch in einer frühtheresianischen Siedlungsperiode (1748-1762) immer wieder Siedler ins Land welche die durch den Türkenkrieg entstandenen Lücken füllten. (Ansiedlung geriet wegen des siebenjährigen Krieg ins stocken).

So entstanden 1748 und 1749 Neubeschnowa, Sanktandrees, Deutsch-Sant-Nikolaus und im Arader Komitat 1750 als private Siedlung Sankt-Martin. Die Gemeinden Mercydorf, Sanktpeter, Guttenbrunn und Lippa erhielten Verstärkung. Die Siedler kamen diesmal aus Lothringen und der Westpfalz, dem nördlichen Schwarzwald und aus dem Kurmainzen Gebiet.

1752 und 1755 wurden die aufständischen Salpeterer Familien aus dem südbadischen Hotzenwald mit ihrem Anführer Fridolin Albiez in das Banat deportiert. Die Teilnehmer am alemannischen Bauernaufstand gegen die fürstäbtliche Klosterverwaltung von St. Blasien fanden mit ihren Familien in den bestehenden Siedlungen von Saderlach, Neubeschenowa, Ulmbach, Lugosch und Karansebesch eine neue Heimat. Die Familie Albiez ist (heute?) in der Gemeinde Saderlach und Guttenbrunn ansässig.

Die Siedler hatten sich schnell vom Türkenschreck erholt, ihre Siedlungen zeugten schon bald wieder von einem Wohlstand. Dank des Geburtenreichtums kann ihre Kopfzahl bereits 1754 mit etwa 25.000 angesetzt werden.
 

 


 Kaiserin
Maria Theresia
*1717 - †1789

Der zweite Schwabenzug

Mit Kaiserin Maria Theresia, sie regierte 1740 - 1780, begann erst 1763 der "Zweite große Schwabenzug" der so genannte theresianische Schwabenzug der bis 1772 dauerte. Dieser Schwabenzug, war wie der erste auch, nur der katholischen Bevölkerung vorenthalten. In jener Zeit kamen um die 50.000 neue Siedler ins Land. Die Kolonisation  konzentrierte sich auf die Banater Heide und die Batschka, Regionen, die sich bald aus verödeten und versumpften Weidegebieten zu einer geschlossenen Ackerbaulandschaft wandelten.

Auf siedlungspolitischem Gebiet passierte in den ersten Jahren ihrer Regentschaft nicht viel. Wohl gibt es von 1749-1762 einen frühtehresianischen Siedlungszug, doch damit wurden allerdings nur die Lücken gestopft, die der Türkenkrieg und die Pest 1738 hinterlassen haben. Neben Walachen aus der kleinen Walachei und Bulgaren kamen noch so um die  2.500 Deutsche Siedler ins Banat. Diese wurden vorwiegend in Neu-Beschenowa, Sankt-Andres und Tschanad angesiedelt.

1748 verhinderte der Erbfolgekrieg und dann der Siebenjährige Krieg (1756-1763) eine erneute Ansiedlungswelle.

Doch am 25. Februar 1763 erließ Maria Theresia, die ihrem Vater Kaiser Karl VI. auf den Thron gefolgt war, das sogenannte Kolonisationspatent. Wonach vorerst Kriegsentlassene Offiziere, Unteroffiziere und Invalide des siebenjährigen Krieges  im Banat angesiedelt wurden. Sie hatten sich in Pilsen, Eger, Saaz, Lobositz, Königsgrätz und Troppau zum Abtransport zu melden. Das Gleiche Patent lud aber auch Reichsuntertanen zur Ansiedlung im Banat ein und sicherte den Kolonisten, die sich auf Kameralgütern niederlassen, eine 6-jährige Steuerfreiheit, freies Bau- und Brennholz, 24 Joch Acker, 6 Joch Wiesen, 6 Joch Weiden und 1 Joch Hausgrund, den Handwerkern eine 10-jährige Steuerfreiheit zu. Bei freien Transportkosten erhielten Erwachsene an Verpflegungsgeldern pro Tag und Person 6 Kreuzer und Kinder 2 Kreuzer. Zum Bau der Häuser wurde ihnen ein Kostenvorschuss genehmigt. Später kamen sie in auf Staatskosten erstellte Häuser.

Die Durchführung dieser Ansiedlung im Banat war vier Beamten übertragen. Franz Knoll, Verwalter des Temeschburger Distriktes mit dem Sitz in Sanktandrees, Andreas Laff, Kontrolleur von Tschanad, Josef von Neumann, Beamter beim Salzdepot in Lippa und dem Administrationsrat Johann Wilhelm Hildebrand.

Neben diesen Maßnahmen schickte man auch wieder Werbeagenten ins Reich, um deutsche Familien anzuwerben. Die Habsburgischen Werbeemissäre durchzogen zunächst das vorderösterreichische Schwaben, weil sich die Mehrzahl der süddeutschen Fürsten zunächst gegen die Auswanderung ihrer Untertanen heftig zur Wehr setzten. Die ersten Siedler des zweiten Schwabenzuges waren also wirklich Schwaben.

Zur Unterbringung der Ansiedler wurden bestehende Ortschaften des Banats erweitert oder neue angelegt. Starke Zuwanderungen erhielten zunächst Kudritz, Ulmbach und Faschet. Franz Knoll erweiterte 1763 Sanktpeter, Bruckenau, Jahrmarkt, Mercydorf und Rekasch, 1764 Freidorf mit insgesamt 565 Häusern und begann 1765 den Bau von Billed mit 254 Häusern.
A. Laff hatte 1764 Perjamosch, 1765 Tschanad und Groß-Sankt-Nikolaus mit insgesamt 365 Häusern vergrößert. Neumann war im gleichen Sinne in Guttenbrunn, 1765 in Lippa und in Neuarad 1766 tätig und erweiterte diese seit der karolinischen Ansiedlung bestehenden Orte mit 424 Häusern und gründete 1766 Schöndorf und Engelsbrunn mit insgesamt 317 Häusern.
Hildebrand gründete 1766 Sackelhausen mit 302, und Hatzfeld mit 405, Tschatad (Lenauheim) und  Anno 1767 Großjetscha  mit je 204 Häusern. An der westlichen Seite von Hatzfeld ließen sich 1766 unter der Führung des Pfarrers Plenkner vorderpfälzer Auswanderer aus dem Dorfe Syen nieder und nannten die Siedlung Landstreu. Im Arader Komitat entstand 1765 die Gemeinde Glogowatz. Hildebrand baute 1768 Grabatz und Neumann Bogarosch.

In den Jahren 1768-1771 erreichte die Zahl der Auswanderungswilligen  ihren größten Höhepunkt, so das von Günzburg bis Ofen die Transportmöglichkeiten auf dem Wasserwege erweitert werden mussten.

Historische Angaben ergeben folgendes Bild über den zahlenmäßigen Umfang der Einwanderung.
1768: 468 Familien mit 1.888 Personen
1769: 815 Familien mit 3.124 Personen
1770: 3.214 Familien mit 10.292 Personen
1771: 438 Familien mit 1.585 Personen

Also insgesamt 4.935 Familien mit 16.889 Personen. Diese wurden größtenteils auf dem abgetrockneten Sumpfland angesiedelt. So entstanden 1770 die Dörfer: Albrechtsflor, Heufeld, St. Hubert, Kleinjetscha, Marienfeld, Mastort, ferner Blumenthal, Segenthau und die Stadt Reschitza. 1771: Chareville, Soltour, ferner Kreuzstätten, Wiesenhaid und die Dörfer des Hügellandes: Altringen, Charlottenburg, Buchberg, Greifenthal, Königshof, Lichtenwald und Neuhof.
Anno 1772: Gottlob, Ostern und Triebswetter und schon 1773: Steierdorf und Anina.

Die Gründung 30 und die Erweiterung von 27 Ortschaften kostete damals um die zwei Millionen rheinische Gulden.

1773 trat ein Stillstand ein. Es wurden jedoch noch vereinzelt Siedler angenommen, Welche aber auf eigenen Kosten die Reise antraten. Mit dem aerarischen Transport von 1.385 Familien mit 5.568 Personen klang 1773 die zweite große Siedlungsaktion aus, die unter weit günstigeren Bedingungen durchgeführt wurde als die unter dem Grafen Mercy.

1744-1768 gab es noch eine zusätzliche Form der Ansiedlung: zweimal jährlich wurden Landstreicher, liderliche Weibspersonen, Wilderer, Schmuggler und aufsässige Bauern aus ihrem Heimatland entfernt und zur moralischen Läuterung im Banat angesiedelt.

Die Herkunftsgebiete der theresianischen Siedlungsperiode sind Lothringen und das Saarland, Luxemburg, das Mosel-Eifelgebiet, die Churpfalz, das Kurmainzische Rheinhessen und die Vorderpfalz, Schwaben, Tirol, und die Steiermark. Unter den Ansiedlern aus Lothringen befanden sich auch etliche Franzosen. Sie fanden zusammen mit Siedlern deutscher Zunge in den neuangelegten Dörfern St. Hubert, Charleville, Soltour und Triebswetter eine neue Heimat. Vereinzelt wurden sie auch in anderen Dörfern der Heide und Umgebung angesiedelt. Die deutschen Dörfer und Städte des Banater Berglandes dagegen sind rein bajuwarische Siedlungen. Die    Herkunftsgebiete dieser Siedler sind vornehmlich die österreichischen Alpenländer; Tirol und Steiermark ferner der Böhmerwald.
 

Ortschaften die während der zweiten
Ansiedlung 1763-1772 im Banat gegründet wurden.
Das Sumpfgebiet ist weitgehend verschwunden

 

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Neben dieser Kolonisation im kameralen Banat, zur Zeit von Maria Theresia, war man 1745 auch auf eine Verstärkung des deutschen Bevölkerungselementes in der Militärgrenze an der Donau bedacht. Die neue Grenzlage erforderte erneut die Einrichtung einer Militärgrenze im Südbanat.

Auswanderungswillige Kriegsgeschädigte des siebenjährigen Krieges (1756 - 1763) wurden im Jahre 1764 in den Invalidenhäusern von Wien, Prag, Pettau und Pest gesammelt und in vier Kompagnien mit je 200 Mann im Banat angesiedelt. Man teilte zwischen Seffkerin und Dubrowacz 12 Ortschaften dem deutschen Grezregiment zu. Die Invaliden erhielten Haus und Grund und waren drei Jahre Steuerfrei. In den folgenden Jahren ergänzte man den Bereich des Grenzregiments um 14 Ortschaften. 1766 wurde der Bestand des deutschen Grenzregiments auf neun Kompagnien erhöht. In der Zeit von 1764-1766 hatte man den Ansiedlern der Militärgrenze 38.066 Joch Ackerfeld, Wiesen und Hausgrund zugewiesen.

Ab 1779 verlief die Besiedlung des Banats zweigleisig. Neben der staatlichen Ansiedlung auf Kameralbesitz trat auch die Kolonisation auf Privatbesitz (Grundherren) ein. Beide Formen der Ansiedlung wurden in den ersten drei Jahrzehnten des folgenden Jahrhunderts, doch fiel die Zuwanderung aus Deutschland im Vergleich zur Binnenwanderung zahlenmäßig eher gering aus.

Die im Mittelbanat ansässig gewordenen Siedler litten sehr stark unter dem Sumpffieber. Somit sah sich die Landesadministration genötigt, den unter General von Engelshofen vernachlässigten Begakanal (gebaut 1728-1733) erneut in Stand zu setzen und zur Regulierung seines Wasserspiegels zwei Schleusen zu errichten. Auch war die Trockenlegung des Ilantscher und den Alibunarer Sumpf südlich von Temeschburg ein sanitäres und wirtschaftliches Gebot. Mit der technischen Leitung der Arbeiten wurde der berühmte holländische Ingenieur Max Fermaut betraut.

Kaiser Josef II. besuchte, 1767/68 und 1773 als Mitregent von Maria Th. häufiger das Banat. Ihm zu Ehren wurde ein außerhalb der Festung Temeschburg gelegener, aufblühender Stadtteil "Josefstadt" benannt.

Parallel mit der Ansiedlung von Deutschen wurden vornehmlich auch Rumänen ansässig gemacht. Es kann zusammenfassend festgestellt werden, dass in der Zeit von 1700 - 1778 im kaiserlich gewordenen Banat die Ansiedlung von Rumänen und Serben jene der Deutschen fünffach übersteigt.

Die Seelenerfassung von 1770 ergab folgende Einwohnerzahl:

im Temescher Distrikt: 46.868 Pers.
im Betschkereker  Distrikt: 16.319 Pers.
im Karansebescher Distrikt: 29.828 Pers.
im Tschakowarer Distrikt: 38.110 Pers.
im Tschanader Distrikt: 29.733 Pers.
im Lippaer Distrikt: 31.402 Pers.
im Lugoscher Distrikt: 34.034 Pers.
im Werschetzer Distrikt: 75.108 Pers.
im Kikindaer Distrikt: 10.491 Pers.
im Temeschburger Distrikt: 6.718 Pers.
in Winga (Theresienstadt): 1.128 Pers
Die Distrikte der Militärgrenze, Pantschowa, Mehadia und Neu-Planke zählten insgesamt etwa 130.000 Einwohner.

Die Gesamtbevölkerungszahl des Banats betrug demnach nach Abschluss der theresianischen Kolonisation rund 450.000 Seelen, also fünf mal mehr als zur Zeit der Landnahme.
 

 


 Kaiser Joseph II.
*1741 - †1790

Der dritte Schwabenzug

Unter Kaiser Joseph II., der von 1780 bis 1790 regierte, fand dann 1781 - 1787 der dritte und letzte große, der sogenannte josephinische Schwabenzug statt. Damals kamen schätzungsweise  so um die 45.000 neue Siedler ins Banater Land. Hatte die karolinische und die theresianische Kolonisation noch einen katholisch-konfessionellen Charakter, so fiel diese Einschränkung in der josefinischen und in der darauffolgenden Kolonisation weg. Daher befanden sich sehr viele evangelische und reformierte Menschen aus der Pfalz unter den Einwanderer. Sie erhielten ihre neue Heimat vorwiegend auf den staatlichen Kameralgütern der Batschka, Slawonien und des Banats.

Die josefinische Siedlungsperiode gründete 14 neue Ortschaften, doch die meisten Kolonisten wurden vorwiegend in bereits bestehende Ortschaften angesiedelt.  1780 entstand Lowrin  und Gertjanosch auf der Heide, südlich von Temeschburg entstanden: 1783 Bakowa und Niczkydorf, 1784 Moritzfeld, 1786 Liebling, Ebendorf, Morawitza, Freudental und nördlich von Temeschburg Orczydorf, nordöstlich von Temeschburg wurde  Traunau gegründet. Ferner erfolgten 1787 Zusiedlungen in Nero, Wiseschdie, Kleinbetschkerek, Knees, Warijasch, Blumenthal, Sanktandrees und Rekasch.

In die Ortschaften Liebling, Kleinschemlak und Franzfeld kamen nun auch erstmalig protestantische Einwanderer ins Banat oder sie übersiedelten aus den Privatsiedlungen Ungarns in neue oder bestehende Siedlungen des Banats um. Aus den ungarischen Orten Harta und Mezöbereny übersiedelten viele evangelische Familien in die Gemeinde Birda. Beträchtlich ist auch die Ansiedlung von Madjaren und Slowaken im westlichen Banat. Die Grundbesitzer hatten ihre Leibeigenen aus den ungarischen Gebieten in das Banat mitgenommen.

Josef II. trat als Mitregent für eine Aufteilung des Banates als Kameralbesitz in Privatgüter und deren Verkauf an private Interessenten ein. Somit wurde die "Temescher Provinz Banat" am 6. Juni 1778 wieder in den ungarischen Staatsverband eingegliedert.

Die Josefinische Kolonisation gewährte den bäuerlichen Siedlern eine Abgabefreiheit von zehn Jahren, doch im übrigen hielten sich die Siedlungsbedingungen im Rahmen der theresianischen Ansiedlung. Eine Familie erhielt eine ganze Session Feld (32 Katastraljoch = 64 Morgen) und vier Joch Anteil an der Gemeindehutweide. Der Bodenbesitz war nicht freies Eigentum, der Kolonist konnte vererben, aber nicht verkaufen oder vertauschen. Nebst der Steuer hatte er Kontribution und Zehent zu zahlen und dem Grundherrn auch Hand- und Zugrobot zu leisten. Der Boden war zu roden und es dauerte zunächst Jahre, bis er einen Ertrag abwarf.

Im Zuge der Aufteilung des Kameralbesitzes sind Grundbesitze auch an Private verkauft worden. Die neuen Grundherrn waren Generäle, Heereslieferanten, madjarische Adlige, serbische und griechische Viehhändler. Wollten sie von ihren Gütern Einnahmen erzielen, mussten sie sich nach Siedlern umsehen. So sind auf diesem Wege der Privatbesiedlung südwestlich von Temeschburg 1786-1790 eine Reihe von deutschen Zusiedlungen und Dörfern entstanden: Iwanda, Dolatz, Modosch, Sankt Georgen an der Bega, Tschawosch, Deutsch-Stamora und Zichydorf.

Da das Banat erneut Kriegsschauplatz wurde (Kriegsserklärung von Josef II und der russischen Zarin Katharina II. an die Türkei) musste die Besiedlung erneut eingestellt werden. Josef II. stirbt am 20.02.1790 kiderlos.

Eine Gefahr für die kräftig aufblühendes Provinz war der erneute Türkenkrieg 1788-1789. Wiederum drangen die Türken bis vor die Toren Temeschburgs vor und plünderten dabei 130 Dörfer aus. Der Werschetzer Schmied Jakob Johann Hennemann hat mit 75 Getreuen die Stadt tapfer verteidigt und ihre Bevölkerung vor einem bösen Unheil gerettet. Dafür wurde er von Kaiser Josef II. in den Adelsstand erhoben. General Laudon warf die Türken über die Donau und schlug sie bei Belgrad und Passarowitz. Der Frieden von Sistowa ist wohl unter günstigen Bedingungen geschlossen worden, doch die kaiserliche Macht hat einen schweren Schaden erlitten. Die Dörfer und Städten erholten sich jedoch sehr bald von dem neuerlichen Überfall des türkischen Halbmondes und blühten schnell wieder auf.
 


Kaiser Leopold II.
*1790 - †1792

 


Kaiser Franz I.
* 1768 - †1835
 

 

 

Besiedlung unter Kaiser Leopold II.
 und Kaiser Franz I.

Die Kameralansiedlung wurde auch noch unter Kaisern Leopold II. (dem Bruder von Josef II.) und unter Kaiser Franz Josef I. weiter fortgesetzt von 1778 - 1848.

Kaiser Leopold II. beendete zunächst den Krieg Habsburg/Russland gegen die Türkei durch den Friedensschluss von Sistowa und versuchte verzweifelt, den nicht mehr aufzuhaltenden Zerfall der Vielvölkermonarchie zu verhindern. Er konnte ihn um 100 Jahre verzögern, doch musste viele Reformen seines Bruders wieder zurücknehmen.

Damals erhielten deutsche Zusiedlungen oder wurden neu gegründet 1790: Deutsch-Sankt Michael, Deutsch Bentscheck, Mokrin, Serbisch Sankt Peter und Groß Scham, in der deutschen Grenze wurde Franzfeld gegründet. Deutsche Siedler wurden in den Kameraldörfern Stefansfeld, Omaor, Gataia, Klein-Schemlak, Sosdia, Wojteg und Denta angesetzt. 1810 wurde in der Militärgrenze Franzfeld und Mramorak erweitert und Karlsdorf neu gegründet.

Leopolds Sohn, Kaiser Franz I. übernahm als letzter deutscher Kaiser (Franz II.) und als erster österreichischer Kaiser (Franz I.) 1792 die Regentschaft. In den ersten Jahren seiner Zeit stand er im ständigen Kampf gegen das revolutionäre Frankreich Napoleons. Jegliche  demokratische Gesinnung war ihm fremd Mit den Herrschenden seiner Zeit uneins, legte er am 1.08.1806 die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nieder und nahm den Titel eines Kaisers von Österreich an. Er starb 1835 in Wien.

1810 kamen die Getreuen von Andreas Hofer (Tiroler Freiheitskämpfer) unter Anführung von Speckbacher und Thalgutter mit ihren Familien als Flüchtlinge in das Banat. Sie ließen sich in Temeschburg und im Banater Bergland nieder. Ein Teil von ihnen hat den rumänischen Ort Fisesch erweitert und der andere gründete in der unmittelbaren Nähe eine neue Dorfsiedlung und gab ihr den Namen Königsgnad. Die rumänischen Nachbarn nennen den Ort noch heute Tirol. Als die Tiroler 1815 zum großen Teil in ihre Heimat zurückkehrten, ließen sich am Orte Familien aus Württemberg und Baden nieder. In Perossowa fanden Baden-Durlacher Familien 1818 eine neue Heimat.

Als Privatsiedlungen entstanden zwischen 1790-1835 im südwestlichen Banat: Ernsthausen, Kathreinfeld, Lazarfeld, Sigmundsfeld, Deutsch-Etschka, Deutsch-Elemer, Klek, Sartscha, Setschan, Neu-Hatzfeld (Csösztelek), Pardani, Johannisfeld, Molydorf und Neuburg an der Bega wodurch der Verbindungweg Temeschburg - Groß-Betschkerek mit Deutschen besiedelt wurde. Die letzte geschlossene Ansiedlung erfolgte 1827-1828 durch die Gründung deutscher Dörfer im Banater Bergland mit Waldbauern aus dem Böhmerwald. Es entstanden die Ortschaften: Eibental, Franzdorf, Frauenwiesen, Lindenfeld, Schöntal, Schnellersruhe, Sankt Helena, Wolfswiese, Wolfsberg und Weidenthal.

Die deutschen Dörfer blühten auf, Wohlstand kehrte ein und reicher Kindersegen füllte bald die Stuben. Bei dem Bevölkerungswachstum ist nach 1805 vielmehr der biologische Wachstum als die Zuwanderung ausschlaggebend.

Die Bevölkerungszahl (ohne Militärgrenze):
Anno 1785 betrug 550.409 Personen
Anno 1805 betrug 636.198 Personen

Gesamtbevölkerung des Banates 1840 (ohne Militärgrenze):
Insgesamt 1.082.550 Personen
davon Deutsche: 207.720
Rumänen: 566.230
Serben: 202.216
Madjaren: 59.342
Schokatzen: 10.112
Bulgaren: 12.000
Franzosen: 6.150
Juden: 4.316
Slowenen: 2.830
Griechen: 800
Kroaten: 1.400

In der Militärgrenze beträgt die Gesamtbevölkerung 1840:
Insgesamt 250.485 Personen
davon Deutsche: 26.155
Rumänen: 145.106
Serben: 70.230
Madjaren: 3.250
Türken: 200
Juden: 188

Die ganze Besiedlung des Banats dauerte etwa um die 100 Jahre. Die staatliche sowie auch die private Ansiedlung brachte um die 150.000 deutsche Kolonisten in das Land Ungarn. (staatliche = 115.000 und private = 35.000). Es kamen später noch vereinzelt Siedler aus dem Reich, aus der Batschka, aus der Zips und auch aus anderen Gebieten ins Banat doch die Zeit der großen Schwabenzüge war zu diesem Zeitpunkt bereits lange vorbei.

Ein recht buntes Völkermosaik widerspiegelt sich hier. Die tolerante Geisteshaltung der deutschen Aufklärung ließ einen recht bunten Völkergarten entstehen.
 


Das Banat und die Batschka waren die bevorzugten Zielregionen der staatlichen Kolonisation, sie nahmen hauptsächlich die Siedlerströme der "drei großen Schwabenzüge" auf, so das hier in Südungarn die Deutschen in der Folgezeit ungefähr die Zahl der Serben und Rumänen erreichte. Ansätze einer Deutschen Kolonisation entstanden ferner in Slawonien und Syrmien, vor allem in Märkten und Städten, weniger in Landgemeinden.

Die Herkunftsländer, aus welchen die deutschen bäuerlichen Siedlern damals kamen, wiesen in der Zeit ihrer Auswanderung eine Hochentwickelte Bodenkultur auf. Die Siedler hatten aber im Banat ein Ackerland übernommen, das seit Jahrhunderten vernachlässigt und verwildert, mit Gestrüpp überwuchert oder erst kürzlich ausgetrocknetes, ehemaliges - vielleicht Jahrtausende altes - Sumpfland war. Nach diesen Besiedlung hatte man wieder Arbeitskräfte in dem Land, auf das man so große Hoffnungen und Erwartungen gesetzt hatte. Diese Hoffnungen sollten sich auch im Laufe der Jahre allmählich erfüllen. Bis dahin war es jedoch noch ein weiter und schwerer Weg für die Ansiedler.

 


Das schwere Kolonistenschicksal der Schwaben wird mit folgendem Spruch beschrieben:

"Die ersten fanden den Tod,
die zweiten hatten die Not,
und die dritten erst das Brot."

Dieser Spruch prägte die deutschen Kolonisten des Banats im 18. Jahrhundert. Die deutschen kamen von der westliche Grenze des Reiches an die östliche. Das Ringen mit den Tücken des Bodens zermürbte schier ihre Kraft. Die Natur schien sich gegen sie verschworen zu haben in dem unwirtlichen Lande. In den Sümpfen lauerte der Tod, der ihre Reihen bedenklich lichtete, das dichte Gestrüpp der seit Jahrhunderten verwahrlosten Landschaft machte den Siedlern schwer zu schaffen. Das Sumpffieber die Cholera und die Pest (1738-1739) die von den Heeren aus dem Osten eingeschleppt wurde verbreitete sich rasend schnell im ganzen Banat und hob die Sterblichkeitsrate noch beträchtlich. Nur der Sanitätskommission der Landesadministration war es zu verdanken, dass die Krankheiten die auch in den Jahrhunderten zuvor wiederholt die Bevölkerung des Banats heimgesucht hatten, nicht noch verheerendere Ausmaße angenommen hatte. Doch auch so waren die Opfer durch Sumpffieber allerorts schon beträchtlich. Von den 80.000 deutschen Siedlern die in das Land kamen, sind etwa 25.000, das sind fast 30%, an Sumpffieber, Pest und Cholera verstorben. Der deutsche Siedler hatte nicht nur den entscheidenden Anteil an der Kultivierung des Landes, er hat dafür auch erhebliche Opfer gebracht. Dem Kampf mit dem Tücken des Bodens und den Anforderungen, die die Gründung einer Lebensexistenz und einer Gemeinschaftsordnung in dem Lande an ihn stellte, war nur der Tüchtigste gewachsen.

Durch sein zähes verharren auf dem Boden, seinen Fleiß und sein überlegenes landwirtschaftliches und handwerkliches Können hat sich der deutsche Siedler in dem unwirtlichen Lande eine Heimat geschaffen, die in Stadt und Land, im Bergland und in der Ebene von seinem Wesen stark geprägt ist.

"Aus einer Wüste ward ein blühend Eden
Aus Sümpfen hob sich eine neue Welt...
Von diesem Lande lasst deutsch und treu uns reden,
verachten den, der´s nicht in Ehren hält!"
                                                                       ...weiter


So war weit im Südosten Europas eine Deutsche Kolonie entstanden, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz ihr Deutschtum stets bewahrte, obwohl sie räumlich vom Mutterland weit getrennt war.


"Die Einwanderung der Schwaben"


Teil 1: "Die Wanderung"


Teil 2: "Die Rast"  


Teil 3: "Die Ankunft"


 


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